Kalender-Planung für Eltern
Kennst du dieses Kopfrattern weil wieder so viel ansteht? Du schaust in deinen Kalender und er ist schon jetzt voll? Du willst dich mit deiner Freundin zum Kaffee treffen, aber irgendwie ist immer was los? Und du wolltest noch dies, und musst noch das…. und die Wäsche sollte auch dringend gewaschen werden….. Ich kenne das nur zu gut!
Ich bin ein kreativer Chaot. Eigentlich. Ich hab einfach viele Ideen, die ich am liebsten sofort umsetzten würde. Ohne Kinder ging das auch ganz gut, vor allem weil mein Mann ganz ähnlich gestrickt ist. Mit den Kindern waren die Tage plötzlich kürzer und ganz anders aufgeteilt und ganz schnell kam ich mit meinen vielen Ideen in anstrengende Situationen. Ich hab mich zeitlich verzettelt, habe mir zu viel vorgenommen und geriet dann unter Druck. Unter Stress war ich unfair zu den Kindern, schlecht gelaunt und schaffte all die Dinge nicht, die ich mir vorgenommen hatte.
Ich musste definitiv etwas ändern.
Und so wurde ich von einer kreativen Chaotin zu einer kreativen Chaotin, die inzwischen jedoch supergern plant und organisiert. Planung und Struktur haben meinen Alltag mit Familie, Arbeit, Freiberuflichkeit und Haushalt viel leichter und übersichtlicher gemacht. Wenn ich eine Übersicht über meine Aufgaben habe, kann ich mir eine gute Struktur festlegen. Und dann habe ich auch den Kopf frei und kann meinen vollen Alltag viel klarer und gelassener angehen. Bevor es gleich um eine gute Planung mit einem übersichtlichen Kalender geht, zeige ich dir, wie ich das gemacht habe.
Als erstes hatte ich mir damals einen Zettel geschnappt und alle anfallenden Aufgaben aufgeschrieben. Und das waren echt eine Menge. Dazu gehörten die Zeiten und Wege zur Arbeit, alles, was mit den Kindern zu tun hatte, die Aufgaben um Haus und Hof…… da kam viel zusammen.
Aufgaben-Check
Wenn du dir auch so einen Überblick verschaffen willst (was ich dir wärmstens empfehle) dann kannst du dir hier eine Aufgabenliste herunterladen und passend für euch ergänzen:
Als ich wusste, welche Aufgaben bei uns als Familie zusammenkommen, haben wir uns die Aufgaben aufgeteilt und ich habe für mich einen Haushaltsplan erstellt, in dem ich alle regelmäßigen Aufgaben klar und übersichtlich vor Augen habe.
In meinem letzten Blog-Post Familienhaushalt im Griff habe ich darüber geschrieben, wie ein Haushaltsplan mir hilft einen klaren Überblick über meine To Do´s im Familienalltag zu behalten. Ein Haushaltsplan zeigt mir, welche Aufgaben wann anstehen. Diese Übersicht ist für mich wichtig, denn nur wenn ich weiß was ich zu tun habe, kann ich es auch erledigen. Und wenn ich mir 1x die Mühe mache und mir einen funktionierenden Plan für meine Familie und mich erstelle, dann erspare ich mir zukünftig das ständige Kopfrattern um Termine, Aufgaben und Erledigungen.
Familien-Kalender
Familie ist ein Familienunternehmen und deswegen können wir viele hilfreiche Tools, die wir von der Arbeit kennen, auch zu Hause nutzen. Ein gutes Werkzeug für jede Familie ist der gute alte Kalender. Dabei ist es egal, ob du ganz herkömmlich einen Buchkalender, Wandplaner oder ein Journal führst oder lieber digital unterwegs bist mit Apps, Googlekalender oder einem anderen Smartphone-Kalender. Wichtig ist nur, dass du deinen Kalender auch führst und jeden –wirklich jeden-Termin einträgst. Damit entlastest du deinen Kopf ungemein. Ich behaupte, dass eine gute Kalender-Planung für Eltern absolut unersetzlich ist. Damit es gut klappt, hab ich hier 6 super Easy-Peasy Tipps, wie du deine Kalender-Planung optimieren kannst.
6 Easy-Peasy Tipps zur Kalender-Führung
7-Tage-Regel: Plane 1x in der Woche die kommende Woche. Dabei nur die nächsten 7 Tage ansehen! Es geht wirklich nur um die kommende Woche! Am besten macht ihr das als Paar an einem festen Tag zum Beispiel am Samstag nach dem Frühstück.
- Familientermine: Tragt unbedingt auch die Termine der anderen Familienmitglieder ein! Die Kalender von Smartphones lassen sich da sehr praktisch vernetzen und so habt ihr ganz automatisch die Termine des Partners und der Kids vor Augen
- .Termine sortieren: In all der Fülle der unendlichen To Do´s die wir auf dem Zettel haben, ist es wichtig die Termine nach Wichtigkeit zu sortieren. Dazu später mehr Details. Wie man sich diese Termine markiert ist Geschmackssache: Sortiert nach A – B oder C oder als 1 – 2 – 3 Priorität oder auch mit unterschiedlichen Farben markiert. Dazu finde ich Kugelschreiber mit verschiedenen Farbminen praktisch. Wenn du deine Termine farblich markieren willst, ist es besonders übersichtlich, jedem Familienmitglied eine eigene Farbe zuzuordnen oder bestimmten Aufgabenfeldern (Job, Freizeittermine, Haushalt….) Farben zuzuordnen.
- Aufgaben und Termine zeitlich einschätzen: Ich finde es furchtbar abends festzustellen, dass ich schon wieder nur die Hälfte meiner To Do´s geschafft habe. Deswegen schätze und notiere in deinem Kalender zu jedem Punkt die Zeit, die du dafür benötigst. Das macht deine Vorhaben viel realistischer und du gehst abends zufriedener ins Bett!
- Me-Time: Zeit für DICH gehört in die Kategorie: ganz wichtig – kann nicht verschoben werden! Mamas neigen dazu, sich selbst viel zu oft zu vergessen. Doch wenn die eigenen freien Zeiten immer nur aufgeschoben werden, steigt der Frust und damit der innere Stresspegel mit jedem Mal an. Also notiere deine Me-Time in deinem Kalender!
- Batching: Batching bedeutet Aufgaben zusammenzulegen. Hier ein kleines Beispiel: wenn ich einkaufen gehe, kann ich auch die Post einwerfen und gleich nebenan das Altglas im Container entsorgen. Ein anderes Beispiel wäre sich beim Kochen so zu organisieren, dass man nicht jeden Tag kocht, sondern schon am Sonntag den Salat für das Abendessen und die nächsten Arbeitstage schnippelt oder gleich einen großen Topf Kartoffeln kocht und von den Resten am nächsten Tag profitiert. Aufgaben zusammenzulegen spart vor allem Zeit.
Kalender übersichtlich führen
Damit du deine Termine und Aufgaben gut im Blick hast, hier ein super Tipp, wie du deine Aufgaben leicht und übersichtlich priorisieren kannst.
Ein Kalender ist tatsächlich ein tolles Werkzeug bei der Organisation des Familienalltags. Es ist sinnvoll sich einmal in der Woche einen Überblick über die Termine und Aufgaben der nächsten Tage zu verschaffen und festzulegen, wann wir was erledigen.
Hierbei hilft es, wenn wir festlegen welche Aufgaben Priorität haben.
- Was muss als erstes erledigt werden? Was ist wirklich wichtig? Diese Aufgaben werden mit einer 1 oder einem A markiert.
- Was ist bedingt wichtig und könnte im Notfall auch später erledigt werden? Diese Aufgaben bekommen eine 2 oder ein B.
- Die 3 oder C Aufgaben sind solche, die man entweder delegieren kann oder Routineaufgaben, die warten können.
Markiere deine Aufgaben je nach Dringlichkeit mit Zahlen oder Buchstaben. So hast du einen zuverlässigen Überblick und erledigst das Wichtigste zuerst. Bei der Arbeit habe ich das jahrelang ganz selbstverständlich so gemacht. Die Idee, dies auch zu Hause so zu handhaben, kam mir erst auf einem Seminar zu Alltagsorganisation für Familien. Hast du das geschafft, kannst du nach einer Weile euer eigenes Zeitpensum zunehmend besser einschätzen.
Planung mit Kleinkindern
Wenn du beim Gedanken daran eure Aufgaben zu priorisieren nur müde lächeln kannst, weil deine Kinder noch klein sind und eure Pläne ständig durch Unvorhergesehenes durchkreuzt werden, dann nimm dir jeden Tag nur eine einzige Sache vor. Überlege dir, was das Allerwichtigste an diesem Tag ist und erledige dann nur diesen einen Punkt. Meist klappt das und dieser abgehakte wichtige To-Do in deinem Kalender setzt Energie und Zufriedenheit frei. Und wer weiß, vielleicht klappt es ja ab und an noch eine weitere Sache zu erledigen. Und wenn nicht, dann macht das auch nichts, denn das Nötigste ist geschafft.
Noch ein Tipp: ich neige zur Zettelwirtschaft. Ich notiere mir alles Mögliche auf Zetteln – die Einkaufliste, wann ich die Kinder wegbringen muss, wann der Bus fährt….. und dann suche ich den Zettel – und finde ihn nicht. Echt blöd. Notiere dir alles an einem Ort – ob es dein Buchkalender, dein Journal oder dein Smartphonekalender ist. Seit ich das versuche, geht mir viel weniger durch die Lappen.