Gelungener und entspannter Schulstart – mit der richtigen Einstellung
Die Schule hat uns wieder! Hier in Bremen hat die Schule vor 3 Wochen bei schönstem Sommerwetter wieder angefangen. Und auch im Süden des Landes neigen sich die langen Sommerferien so langsam aber sicher dem Ende zu.
Die erste Schulwoche war für unsere ganze Familie – Kinder und Eltern – eine anstrengende Woche. Nun müssen alle wieder früh raus, die Pausensnacks müssen fertig gemacht werden und auch alle Programme des Nachmittages fangen wieder an. Was für eine Umstellung nach 6 Wochen Pause mit Ausschlafen, in den Tag leben, Freunde treffen, in den Urlaub fahren und viel freier Zeit! Für unsere Kinder waren es Wochen voller Selbstbestimmung und Müßiggang.
Nun hat uns der Alltag und die Schule wieder
Auch wenn die Schule zunächst ganz seicht begann, so langsam zieht der Druck an. Die ersten Tests wurden geschrieben, die Klassenarbeiten bis Weihnachten stehen bereits fest. Vergessene Hausaufgaben und Mappen haben schon für den einen oder anderen Strich gesorgt und ich warte bereits auf den Anruf der Klassenlehrerin. Und schwupps – sind wir wieder mitten drin im Leistungsalltag und ich muss mich wieder neu fragen, wie ich damit umgehen möchte. Ich finde das ehrlich gesagt gar nicht so leicht.
Unsere drei Mädels sind so unterschiedlich. Während die eine ihren Schulalltag schon seit der ersten Klasse völlig selbstständig und mit Fleiß und Genauigkeit regelt, gibt es auch die andere, die nie genau weiß, ob es Hausaufgaben gibt und bei der man jeden Tag mitdenken muss, damit sich die Strichliste der Klassenlehrerin in Grenzen hält.
Und wie schnell bin ich dann mit Kritik und Vorwürfen dabei. Kennst du das auch? Natürlich müssen Kinder lernen ihre Sachen in Ordnung zu halten und ihre Aufgaben zu erledigen. Aber es fällt einem Kind leicht und einem anderen Kind wahnsinnig schwer. Doch gerade Kinder, denen das System Schule schwer fällt, haben oft ganz wunderbare Begabungen- die in der Schule nur leider keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielen. Hier eine gute Balance und eine gute Sichtweise auf meine Kinder zu finden ist manchmal gar nicht so leicht für mich.
Mir hilft dieses Bild
Was siehst du?
Er sticht uns einfach ins Auge – der schwarze Punkt. So sind wir gepolt. Und doch ist auf dieser Seite im Grunde vor allem eins: viel weiße Fläche! So ist das bei ganz vielen Dingen in unserer Wahrnehmung.
Das, was uns auffällt, sind oft kleinste Störfaktoren, Fehlerchen, Kleinigkeiten. Und dabei verlieren wir das große Ganze – das, was alles gut läuft – aus unserem Blickfeld. Das trifft auch oft auf das Thema Kinder zu. Und es trifft auch auf das das Thema Familie, uns selbst, unseren Alltag und ganz besonders auch auf die Schule zu.
Mir hilft dieses Bild, wenn ich an meine Kinder und Schule denke. Und ich wünsche dir, dass dir dieses simple Bild im Kopf bleibt und dich daran erinnert: Bei deinem Kind gibt es ganz viel, das richtig gut ist und gut läuft! Richtig viel!
Betone diese guten Seiten mehr als den kleinen schwarzen Punkt. Wenn dein Kind ein Diktat mit 5 Fehlern nach Hause bringt, dann freue dich über die 40 Wörter, die es schon richtig geschrieben hat! Mache hier einen Unterschied zu dem, was dein Kind tagtäglich in der Schule erfährt. In der Schule wird vor allem registriert und markiert was falsch ist. ABER – dein Kind macht vor allem ganz vieles richtig toll! Erinnere dich und dein Kind immer wieder daran!
Ich brauche diese Erinnerung immer mal wieder. Und ich habe den Eindruck, dass dieser Fokus auf das Gute sowohl mein Kind, als auch mich entspannt. Besonders Kinder, die mit Schule auf Kriegsfuß stehen und die den Erwartungen, die an sie gestellt werden oft nicht entsprechen – gerade sie brauchen unseren Blick auf das, was sie gut machen – und das ist so viel!
Wie mein Trainer meine Einstellung zum Lernen veränderte
Eine positive Einstellung zum Lernen, das habe ich als Jugendliche bei meinem Schüleraustausch in der USA gelernt. In meiner Highschool habe ich Basketball gespielt. Und das Training und der Umgang unseres Trainers mit uns hat meinen persönlichen Blick auf meine Fähigkeiten total verändert. Auch in Deutschland habe ich vorher bereits Basketball gespielt. Und ja – ich kannte meine Schwächen gut. Mein Passspiel war nicht ganz sauber und dribbeln war auch nicht so meins. Das habe ich hier immer wieder trainiert, um besser zu werden.
Das Gute im Blick
Mein Trainer in der USA sah das anders. Zu meinen Schwächen hat er kaum ein Wort verloren. Er hat von Anfang an unsere und meine Stärken betont. Er hat mir gespiegelt was ich gut kann und wie ich diese Stärken ausbauen kann. Und er hat mich immer wieder ermutigt und gefördert diese Stärken noch besser zu entwickeln. Am Ende des Schuljahres habe ich einen Pokal bekommen als Spielerin der Mannschaft, die sich am meisten verbessert hat. Warum? Weil es für mich ein absolut neuer Ansatz war mich vor allem auf das zu konzentrieren, was gut ist und super klappt. Ein toller Nebeneffekt dieser Herangehensweise ist das Lernen so auch richtig Spaß macht!
Wenn wir das Gute unserer Kinder im Blick haben und ihnen helfen ihre Stärken und Möglichkeiten zu entdecken, anstatt sie immer wieder auf ihren kleinen schwarzen Punkt hinzuweisen, dann können wir ihnen helfen motiviert und mutig zu lernen. Daran muss ich mich im Laufe des Schuljahres immer mal erinnern. Das simple Bild mit dem Punkt bringt es für mich auf den Punkt. In diesem Sinne wünsche ich dir und deinen Kindern einen guten Start zurück im Schulalltag!
Und dein Start zurück in die Schule?
Wie ist euer Schulstart gelaufen? Oder seid ihr noch in den Vorbereitungen? Erzähle im Kommentar wie es dir mit dem Schulstart geht und ob du Tipps und Tricks hast, die den Start für dich und deine Kinder leichter machen.