Fastenzeit mit Kindern

Fsstenzeit mit Kindern

Fasten und eine bewusste Fastenzeit sind für mich lange kein Thema gewesen. Und die Fastenzeit mit meinen Kindern zu begehen noch viel weniger. Aber in Gesprächen habe ich immer wieder gemerkt, dass die Kinder neugierig sind, mit anderen in der Schule darüber austauschen  und so habe ich mich mit dem Thema Fastenzeit mit Kindern intensiver befasst.

Als  Fastenzeit wird die Vorbereitung auf das Osterfest bezeichnet. Die 40tägige Fastenzeit beginnt Aschermittwoch und endet mit dem Osterfest. Es ist eine Zeit der Umkehr und erinnert an die 40 Tage, die Jesus in der Wüste gefastet hat, bevor er mit seinem öffentlichen Wirken begann. In der Fastenzeit verzichten viele auf Dinge, die sonst selbstverständlich zu unserem Leben dazugehören: leckeres Essen, Handys, Süßigkeiten….. So ist die Fastenzeit ein guter Anlass ins Gespräch zu kommen über all das, was zu unserem Leben dazugehört und auf einiges davon bewusst zu verzichten. Verzicht hilft uns dankbar zu sein für all das, was sonst so selbstverständlich erscheint. Verzicht kann auch ein Augenöffner für neue und bessere Gewohnheiten werden. Wenn wir bewusst auf stundenlanges Spielen und Surfen im Internet verzichten, erleben wir (hoffentlich), dass diese Zeit auch anders genutzt werden kann.

Gleichzeitig ist die Fastenzeit die Vorbereitung auf das größte christliche Fest – Ostern. Ostern ist ein Fest der Hoffnung, Freude und vor allem der Liebe. Es zeigt die Liebe Gottes zu uns Menschen und die Fastenzeit ist die Vorbereitrung auf dieses Fest. In der Fastenzeit geht also nicht nur um Verzicht, sondern um viel mehr. Es sind 40 Tage, in denen wir uns ganz bewusst Zeit nehmen können mit Gott.

Ihr möchtet die Fastenzeit als Familie begehen? Dann findest du hier Ideen für deine Fastenzeit mit Kindern.

Fastenzeit mit Kindern begehen

Die Adventszeit ist die Vorbereitung auf Weihnachten und dafür haben wir viele schöne Rituale, die uns den wahren Gedanken von Weihnachten näher bringen. Die Fastenzeit ist die Vorbereitung auf Ostern. Aber es fällt  mir ehrlich gesagt schwerer diese Zeit als Familie bewusst zu begehen. Denn Fasten und Verzicht  klingt in meinen Ohren erst einmal negativ. Dabei ist ein weniger von etwas gleichzeitig ein mehr von etwas anderem. Wenn ich auf Fernsehen verzichte, dann gewinne ich Zeit für etwas Neues. Ich kann Leute einladen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe, ein Buch lesen, einem anderen eine Freude machen z.B. das Zimmer aufräumen, Bibel lesen, einen Brief schreiben, für jemanden beten.

In der Fastenzeit liegt viel Gutes und ich habe mich auf die Suche nach Ideen gemacht, wie Familien die Fastenzeit bewusst erleben können.

Was fasten – und wie lange?

Besprecht als Familie, auf was ihr verzichten möchtet und wie lange ihr verzichten wollt. Es müssen ja nicht gleich 40 Tage sein – eine Woche ist für Kinder ein überschaubarer Zeitraum. Mit kleinen Kindern bietet sich dafür die Woche vor Ostern an. Mit älteren Kids oder Jugendlichen könnt ihr euch die Fastenzeit wochenweise aufteilen. Und dann macht euch auch gleichzeitig Gedanken, wovon ihr stattdessen mehr wollt. Vielleicht möchtet ihr die neu gewonnene Zeit und auch Geld nutzen, um etwas Gutes zu tun.

Fastenzeit mit Kindern – Auf was wollen wir verzichten?

Wenn ihr beispielsweise eine Woche lang sehr einfach kocht, werden eure Kinder am Ende der Woche ein Gefühl dafür haben, in welchem Überfluss wir in unserem Land leben und das dies nicht selbstverständlich ist. Verzicht kann uns dankbar machen. Wie wäre es, wenn ihr beim Abendessen auf Post-its schreibt, wofür ihr an diesem Tag dankbar seid und diese Post-Ist an einen Spiegel, Tür oder Kühlschrank klebt. Ein Post-it pro Familienmitglied macht ganz schön viel Dankbarkeit am Ende der Woche!

Vielleicht entschließt ihr euch diese Woche günstig und einfach zu essen und das eingesparte Geld zu spenden. Haltet die Augen auf nach einem Projekt, das ihr als Familie unterstützen möchtet. Denn Verzicht  ist auch eine Möglichkeit mit Kindern ins Gespräch zu kommen, dass es anderen Kindern auf dieser Welt und sogar in unserem eigenen Land nicht so gut geht und gemeinsam zu überlegen, wie wir anderen von unserem Überfluss etwas abgeben können.

Noch mehr Ideen:

Vielleicht beschließt ihr eine Woche auf Süßigkeiten, Fleisch, Einkaufen oder Autofahren zu verzichten, oder auf Fernsehen und Medien.

Wenn ihr eine zuckerfreie Woche einführt, könnt ihr gemeinsam über Alternativen nachdenken und tut eurer Gesundheit einen großen Gefallen! Verzicht kann auch der Anfang einer neuen guten Gewohnheit werden!

Auch der Verzicht auf Fleisch ist für viele Menschen gar nicht so leicht. Überlegt, was euch stattdessen schmeckt. Wälzt Kochbücher, geht auf dem Markt einkaufen und kocht und werkelt gemeinsam in der Küche. Vielleicht entdeckt ihr ganz neue vegetarische Lieblingsgerichte und habt nebenbei gemeinsame Erlebnisse, die euch als Familie gut tun.

Auf Medien zu verzichten ist ein Experiment, das wir mit unseren Teenies ausprobiert haben. Medien sind für uns und unsere Kinder ein derart selbstverständliches Arbeitsmaterial, Hobby und Zeitvertreib, dass es gar nicht so einfach ist darauf zu verzichten. Wir können gar nicht ohne und wir profitieren auch enorm davon. Aber wir haben als ganze Familie gemerkt, dass es uns allen gut tut, die Zeit in der digitalen Welt bewusst zu begrenzen. Zunächst einmal war uns ungewohnt langweilig. Aber mit der Zeit lernten wir diese Zeit zu füllen. Mit Gesellschaftsspielen, wir wurden kreativ und waren viel draußen. Wir wurden aktiver und haben mehr Zeit miteinander verbracht. 

Negatives fasten

Als wir unsere Töchter gefragt haben, auf was sie in dieser Fastenzeit verzichten wollen rief unsere Jüngste: „ich faste Schule und Klassenarbeiten!“ Und sie hat ja auch irgendwie Recht. Beim Gedanken an die Fastenzeit denken wir vor allem auf den Verzicht von etwas Liebgewonnenem oder etwas, das uns etwas bedeutet. Aber wir können auch bewusst verzichten auf etwas, dass uns nicht gefällt. Wie wäre es eine Woche auf Meckern zu verzichten? Oder auf Schimpfwörter? Oder nicht zu lästern? Wir könnten stattdessen unsere Gedanken auf das Gute richten. Wir können uns motivieren nur Gutes über andere zu sagen oder können uns trainieren positiv und dankbar zu denken und zu reden.

Fastenzeit-Mottos

Aus diesem Gedanken haben wir Fastenzeit-Mottos eingeführt. Das ziehen wir nicht die ganze Fastenzeit durch – das wäre uns persönlich zu stressig und aufgesetzt. Aber wir suchen uns 1-2 Themen aus, die wir für jeweils eine Woche trainieren wollen.

Wir hatten bisher diese Motto-Wochen:

  • Weniger Medien und dafür mehr Zeit für das echte Leben
  • kein Meckern oder Maulen und dafür mehr Lob und Dankbarkeit
  • Bibel-Challenge (das Lukas-Evangelium mit einem Leseplan in der Fastenzeit durchlesen).

Bestimmt fallen dir noch viel mehr Ideen ein.

Denn Sinn der Fastenzeit an Kinder weitergeben

Verzicht ist aber nur ein Aspekt der Fastenzeit und eher Mittel zum Zweck. Denn der Verzicht in der Fastenzeit soll Raum schaffen für mehr Zeit mit Gott. Als Jesus 40 Tage in der Wüste fastete, hatte er viel Zeit mit seinem Vater. Sie hatten Gemeinschaft miteinander ohne die Ablenkung des Alltags. Nach diesen 40 Tagen war Jesus bereit seinen Dienst auf dieser Welt anzutreten. Die Fastenzeit in der Wüste war also viel mehr als nur Verzicht.  Und wenn Gottes Sohn so eine Auszeit mit seinem Vater brauchte – dann brauchen wir sie noch viel mehr!

Hier sind 3 Ideen, die euren Kindern die tiefere Bedeutung der Fastenzeit näherbringen:

3 Ideen zum Fasten

3 Ideen für deine Fastenzeit mit Kindern

1 – Fastengärtchen

Wenn ihr einen Kalender für die ganze Fastenzeit haben möchtet, dann macht einen Familien-Spaziergang und sammelt insgesamt 40 Steine, Zapfen und andere Kleinigkeiten, die ihr in einem Beutel oder einer Kiste verstaut.

Nun könnt ihr einen Fastengarten anlegen. In einer kleinen Kiste, z.B. einer Mandarinenkiste legt ihr einen kleinen Moosgarten an. Ihr könnt schon zu Beginn ein kleines Holzkreuz hineinstecken. Nun darf jeden Tag ein Familienmitglied einen Stein, Zapfen usw. aus dem Beutel nehmen und in den kleinen Garten legen. Nach 40 Tagen ist der Garten komplett. natürlich könnt ihr das Gärtchen auch noch mit anderen Symbolen dekorieren. Einem weißen Stückchen Stoff für die Grabtücher, einer kleinen Krone (z.B. von Playmobil) als Zeichen, dass Jesus als König der Juden bezeichnet wurde, oder ein kleiner Playmobil-Becher oder Brot als Symbol für das letzte Abendmahl, eine kleine Feuerstelle oder ein Hahn in Erinnerung an die Szene mit Petrus…… Eurem Einfallsreichtum sind keine Grenzen gesetzt – nehmt mit dazu, was euch einfällt und ihr zu Hause habt.

2 – Fastendeko

Normalerweise ist unsere Frühlingsdeko bunt. Nach der Winterzeit sehne ich mich nach Farbe, Blumen und frischem Grün. Dekoration hat eine Wirkung und erzählt eine eigene Geschichte. Das mag ich daran so sehr. Man muss nicht viel tun – ein kleiner Zweig, oder eine Kerze oder ein Bild sprechen für sich. Mehr braucht es oft nicht. Mit kleinen Dekoideen kannst du die Fastenzeit auch visuell in dein Zuhause bringen. Wie wäre es mit einem Fastenzweig? Wir haben dazu einige trockene Zweige in einer Vase auf den Tisch gestellt. Statt bunter Ostereier könnt ihr kleine Gebetsanhänger oder Bibelverse kreativ gestalten und an die Zweige hängen. Oder ihr lasst den Zweig einfach so karg wie er ist.

Ihr könnt auch eine Dornenkrone aus Zweigen basteln und zwischen eure Frühlingsdeko stellen. Auch das erinnert euch an die Bedeutung der Fastenzeit.

3 – Fastenkalender

Meine Kinder lieben Adventskalender. Wieso also nicht auch einen Osterkalender basteln? 

Das Prinzip ist ganz einfach. Du stellst dir die Ostergeschichte zusammen und schneidest für jeden Tag ein kleines Kärtchen mit einem Bild oder Text der Ostergeschichte  zurecht. Dieses Kärtchen kannst du entweder in wiederbefüllbare Ostereier oder leere Streicholzschächtelchen stecken oder auch ganz easy an eine Leine hängen.

Du suchst eine gute Ostergeschichte, die du in die Eier stecken kannst? Auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten.

  • Entweder du kaufst die Ostergeschichte als kleines Minibuch z.B. als Pixiheft und schneidest die einzelnen Seiten aus.
  • Oder du kopierst Seiten aus der Kinderbibel und verteilst sie auf die Eier
  • Alternativ kannst dir Bibelverse ausdrucken, schneidest sie aus und verteilst sie auf die einzelnen Eier
  • Oder du lädst dir zum Beispiel diese 12 Bilderkärtchen vom Ideenreise-Blog herunter: https://www.dropbox.com/s/02pww6s5kc9vi1l/Lesekarten_Ostergeschichte.pdf?e=1

Mit einem Fastenkalender kommt ihr der Bedeutung von Ostern jeden Tag Ostern ein Stückchen näher.

Ich habe einige sehr alte wiederbefüllbare Ostereier von meiner Oma. Man kann sie aber auch kaufen. Ich habe sie schon bei DM, Tedi und Kik gesehen. Alternativ kannst du aber auch die Plastikeier von Überraschungseiern oder kleine Schachteln benutzen. Wenn du die einzelnen Texte oder Bilder einsteckst, denke unbedingt daran die Eier oder Schachteln mit Nummern zu beschriften, sonst wird eure Ostergeschichte ziemlich chaotisch!

Ich habe die Textzettelchen zusammen mit ein paar Süßigkeiten in die Ostereier gesteckt. Die Eier haben wir dann auch dem Esstisch auf einen großen Teller drappiert – damit fungierten sie gleichzeitig als Osterdeko.  Beim Frühstück durften die Kinder jeden Tag einen der Texte vorlesen.

Achte bei Kindern darauf, dass die Ostergeschichte altersgemäß erzählt und illustriert wird. Gruselige Details sind für Kinder oft schwer zu verstehen – betone lieber die Freude, Hoffnung und Liebe, die Gott jedem Kind schenkt.

Kindgerechte Ostergeschichten

Wenn du für die Fastenzeit mit deinen Kindern und für die Osterzeit eine kindgerechte biblische Geschichte suchst, dann schau doch mal hier vorbei.

Für Kinder von 4-12 Jahren lassen sich die biblischen Festtage gut mit dieser Bibel entdecken.

Erstleser können die Ostergeschichte selbst lesen.

Und für ganz Kleine ab 4 Jahren ist dieses Buch zu Ostern ein guter Einstieg.

Du suchst schöne Geschichten oder Hörspiele? Für Kindergarten und Grundschulkinder gibt es schöne Hörspiele von Kirsten Brünjes, die den Hintergrund von Ostern näher beleuchten. Zum Beispiel Lotta und Luis und das Osterwunder .

Das sind meine Ideen für eine bewusste Fastenzeit mit Kindern. Auch wenn wir nur kleine Akzente setzen – z.B. mit einem simplen Kranz aus Ästen, schaffen wir Möglichkeiten ab und an ins Gespräch zu kommen. Ich merke bei meinen Kindern, dass sie hin und wieder gerne nachdenken über die tiefere Bedeutung von Feiertagen. ich merke, dass der Glaube und Gott ihnen wichtig ist, dass sie zu viel Tamtam oder Pflichten, die damit einhergehen, aber nicht so toll finden. Daher reicht es oft, einfach nur einen kleinen Akzent zu setzen – einen kleinen Gedankenanstoß zu geben. Ganz easy also. In diesem Sinne wünsche ich dir eine gesegnete Fastenzeit mit deinen Kindern!

Wie begehst du die Fastenzeit? Schreib gleich deine Ideen und Erfahrungen in die Kommentare

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