Wünscht du dir auch ab und zu ein bisschen Feenstaub, mit dem du simsalabim ein ordentliches und schönes Zuhause bekommst? Ich schon!
Ordnung und Familie passen nicht immer optimal zusammen. Kaum ist es halbwegs adrett, dann liegen schon wieder Mützen im Flur, Bücher auf der Treppe und dreckige Klamotten auf dem Boden….. Chaos kommt von ganz allein – Ordnung zu schaffen und zu erhalten braucht unseren Input und wäre mit ein bisschen Feenstaub wahrscheinlich noch einfacher, ist aber mit ein paar Tipps und Tricks viel leichter als es auf den ersten Blick aussieht.
Ich möchte dich nicht zu einem perfekt aufgeräumten Zuhause motivieren, sondern dir helfen herauszufinden, was für dich und deine Familie wirklich funktioniert. Denn dein Zuhause ist ein Ort, an dem jeder Raum mit Leben gefüllt ist – nicht perfekt, aber genau richtig für euch. Es ist dein und euer Wohlfühlort, der seine schönen und auch seine „lebendigen“ Seiten haben darf. Klingt gut? Dann los!
Ich möchte mich mit dir auf eine Reise machen:
Ordnung im Familienalltag – das ist ein Thema, das die meisten von uns vor Herausforderungen stellt. Aber statt frustriert zwischen Chaos und Perfektion zu pendeln, lass uns gemeinsam herausfinden, wie du deine Familie und dein Zuhause so organisieren kannst, dass ihr euch alle wohl fühlt.
Bereit, die Balance zu finden? Los geht’s!
Zuerst möchte ich mit dir herausfinden, welcher Ordnungstyp in dir steckt. Das zu wissen macht dein und das Leben für euch als Familie viel einfacher. Denn Menschen sind so unterschiedlich! Gerade beim Thema Ordnung!
Wenn du zuerst gute Praxistipps brauchst für mehr Ordnung in deinem Hause, dann spring gleich weiter in den 2. Teil mit Tipps für mehr Ordnung in deinem Zuhause
1-Was für ein Ordnungs-Typ bist du?
Finde euren individuellen Familien-Ordnungs-Typ heraus
Meine 6-jährige Tochter kam begeistert von einer Freundin nach Hause und rief mir schon von weitem zu „Mama, die wohnen wie in einem Schloss – da glänzt der Fußboden und ist so glatt, dass ich sogar ausgerutscht bin!“
Nun weißt du schon mal, dass der Fußboden bei uns zu Hause nicht glänzt. Zuerst muss ich mich hier mal outen – ich mag Ordnung und Sauberkeit, aber besonders ordentlich bin ich selbst nicht. Und ganz ehrlich – zu viel Ordnung finde ich eher ungemütlich. Trotzdem mag ich es, wenn unser Zuhause eine gewisse Grundordnung hat und nicht im Chaos versinkt. Und je älter ich werde, desto wichtiger wird Ordnung mir. Wie ist das bei dir?
Reflektiere über deine Vorstellungen von Ordnung und die Bilder in deinem Kopf.
Bei dem Thema Ordnung frage dich zuerst:
- Wie du wohnen möchtest – also welche Bilder dir dazu im Kopf herumschwirren.
Sind es die Bilder aus wunderschönen Pinterest- und Instagram-Impressionen? Oder orientierst du dich an Nachbarn und Freunden, bei denen immer alles glänzt und blitzt? Vielleicht nagt an dir ja auch ein schlechtes Gewissen weil deine Mutter dir einen Ordnungsfloh ins Ohr gesetzt hat? Vielleicht bist du aber auch ganz anders. Und Ordnung ist für dich nicht besonders wichtig und dich prägt eher ein quirliger Haushalt mit viel Action und einer Prise Chaos. Oder du magst es bunt und kreativ und dir schwebt als ideales Zuhause eher die Villa Kunterbunt im Kopf herum als ein Haus aus Schöner Wohnen.
Schön wollen wir es alle haben – aber Schönheit liegt auch immer im Auge des Betrachters. Woher hast du deine Vorstellungen und was willst du davon für dein Zuhause?
Was will ich? Was wollen wir? Noch ein wichtiger Punkt: Sind die Bilder deines Partners ähnlich oder wird das Thema Ordnung und Sauberkeit von euch beiden ganz unterschiedlich bewertet? Sich als Paar darüber gemeinsam klar zu werden ist für ein friedliches Zusammenleben auf Dauer wichtig! Was ist euch beiden wichtig und wo könnt ihr Kompromisse finden?
Dabei können dir diese Überlegungen weiterhelfen:
Verschiedene Ordnungstypen
Jede Familie ist anders. Euer Zuhause ist euer Ding. Es ist wichtig, dass ihr euch wohlfühlt. Manche Menschen brauchen Ordnung um innerliche Ruhe zu empfinden, andere blühen im Chaos erst richtig auf.
Ich kenne jemanden, der leitend in einem internationalen Unternehmen arbeitet und erzählte, wie schwer es für sie sei deutsche Mitarbeiter in internationalen Teams unterzubringen. Ich war ehrlich überrascht, weil ich das Gegenteil erwartet hatte. Wir bringen doch schließlich jede Menge Know-How und Strukturiertheit mit, oder? Aber er ist der Meinung, dass wir Deutschen erst richtig loslegen können, wenn alle Äußerlichkeiten passen. In unserem Kulturkreis brauchen viele eine äußere Ordnung, um eine innere Ordnung und Produktivität zu erreichen. Das ist ein interessanter Gedanke und vielleicht kennst du das von dir selbst oder anderen auch.
Gehörst du zu denen, die Ordnung für ihr inneres Wohlbefinden brauchen? Dann ist es gut, wenn du Strategien entwickelst, um diese Ordnung in eurer Familie aufzubauen und zu erhalten. Investiere in ein gutes Ordnungskonzept und habe zumindest einige Räume bei euch zu Hause, bei denen diese Ordnung leicht erreicht werden kann. Mehr Tipps dazu weiter unten in Teil 2.
Viele von uns brauchen und lieben eine gewisse Form der Ordnung und Aufgeräumtheit. Aber das ist nicht bei jedem der Fall. Einstein sagte einmal: „Wenn ein unordentlicher Schreibtisch einen unordentlichen Geist repräsentiert, was sagt dann ein leerer Schreibtisch über den Menschen, der ihn benutzt aus?“ und „Geniale Menschen sind selten ordentlich und ordentliche selten genial“. Du siehst schon – einige brauchen Ordnung – andere nicht.
Manchmal sind die Vorstellungen auch innerhalb einer Familie sehr verschieden. Bei uns auch!
Chaos im Kinderzimmer
In unserer Familie führt mein eigenes Verständnis von Ordnung und Sauberkeit und dem meiner Kinder immer mal wieder zu Konflikten. Manchmal habe ich eher lässige Phasen und manchmal kann es mir kaum ordentlich genug sein. Eine meiner ordentlichen Phasen kollidierte mit einem unserer Kinder, das gerade eine sehr chaotische Phase hatte (eigentlich hält sie noch immer an). Das Zimmer war kaum noch zu betreten. Playmobil, Lego, Kuscheltiere, Malsachen, Zeitschriften, Bücher, Kleidungsstücke, Schulsachen – alles lag bunt durcheinander auf dem Fußboden. Ich weigerte mich schließlich das Zimmer zu betreten, geschweige denn dort Staubzusaugen. Kennst du das auch?
Unsere Tochter störte die Unordnung überhaupt nicht. Mich schon. Ich hatte insgeheim gehofft, dass sie stundenlang nach verschollenen Dingen suchen würde und schließlich einsehen würde, dass ein wenig Ordnung doch besser sei – aber sie fand immer alles.
Dann hatte ich vermutet, dass in diesem heillosen Durcheinander bestimmt etwas beim Drauftreten kaputt geht und sie so zur Einsicht führt. Aber ich war anscheinend die Einzige, die immer auf irgendwelche Kleinteile trat und sich dabei weh tat oder etwas kaputt machte. Dieses Chaos hat mich so gestört, dass ich sie ständig darauf angesprochen habe. Im Grunde genommen drehte sich in dieser Phase 70% unserer Kommunikation um den Zustand ihres Zimmers. Und du kannst dir denken, dass das zu viel Unmut führte. Die Stimmung sank zunehmend. Und das ist der Punkt an dem ich persönlich umdenken musste. Ich kann meinem Kind ein gewisses Maß an Ordnung beibringen und vorleben, aber mein Maßstab muss nicht für andere gelten.
Ordnungskonflikte in der Familie aktiv lösen
Wenn bei dir zu Hause auch unterschiedliche Ordnungsvorstellungen zusammenkommen, dann kommt es sicher ab und an zu Konflikten. Das muss nicht sein. So könnt ihr das Konfliktpotential erheblich senken:
Findet Kompromisse
Welche Kompromisse können geschlossen werden? Wir haben diese Kompromisse für uns gefunden:
- Gemeinschaftlich genutzte Räume wie Küche, Flur, Badezimmer und Wohnzimmer werden von allen Familienmitgliedern ordentlich hinterlassen
- Ihr führt eine Familien-Aufräumzeit ein z.B. abends vor dem Abendessen. In diesen Minuten räumen alle gemeinsam auf. Entweder einfach so oder mit einer Prise Spaß z. b. als Challenge, mit Musik oder um die Wette
- In den Kinderzimmern können die Kinder schalten und walten wie sie wollen, allerdings werden ihre Zimmer nur geputzt, wenn sie aufgeräumt sind
Pragmatismus statt Perfektion
Deine Einstellung und Haltung zum Thema Ordnung bestimmt deinen Alltag.
- Welches Maß an Ordnung ist für dich und euch als ganze Familie gut? Und wie viel Zeit und Energie möchtet ihr in Sauberkeit und Ordnung investieren?
- Und im Hinblick auf deine Familie: wie viel Konfliktpotential beinhaltet diese Haltung?
Niemand kann 24/7 aufräumen und putzen, und das ist auch nicht nötig. Perfekte Ordnung mit kleinen aktiven Kindern anzustreben ist total stressig. Unperfekt ist perfekt. Mut zur Lücke und dafür mehr echtes Leben! Dein Zuhause ist schließlich kein Museum, sondern euer Lebensmittelpunkt. Und das darf man sehen!
Wenn du in deinem Zuhause eine Grundordnung aufbauen möchtest, die auch im turbulenten Familienalltag funktioniert, habe ich dir hier meine Lieblingstipps zusammengestellt. Denn mit einigen einfachen Routinen und einer bewussten Aufgabenverteilung kannst du viel erreichen, ohne dich zu überfordern.
2- Meine 7 Lieblings-Ordnungstipps für Zuhause
Entdecke praktische Tipps, wie ihr eine grundsätzliche Ordnung in eurer Familie etabliert
- Tipp 1: jedes Teil hat seinen Platz
Mein allererster und wichtigster Tipp für dich: jedes Teil hat seinen Platz. Und zwar wirklich jedes. Und sobald man den Gegenstand nicht mehr benötigt, wird er wieder an seinen Platz geräumt.
Habt auch nur einen und nicht gleich mehrere Plätze für ein Ding. Habt z.B. einen festen Platz für eure Ladekabel und nicht mehrere Schubladen in verschiedenen Zimmern. Sonst kommt ihr aus der Suchen-Nummer nicht mehr raus…
- Tipp 2: Ordnungskisten
Besonders für kleine Kinder sind Kisten für ihre Spielsachen super. Eine Kiste für´s Lego, die andere für Spielautos, eine für die Barbiesachen usw. Mit Kisten können schon kleine Kinder super beim Aufräumen helfen. Die Spielsachen landen zurück in den Kisten und das Zimmer ist wieder begehbar. Selbst wenn ihr die Kisten nicht in einem Schrank verstaut, ist mit solchen Kisten ganz fix eine gute Grundordnung erreicht und schon ganz Kleine können mitmachen. Was wollen wir mehr?
Aber auch für uns Große sind Ordnungskisten oder Körbe super. Wir haben an jeder Treppe einen Korb stehen. Dieser Treppenkorb ist praktisch. Was vom oberen Stockwerk unten landet, wandert in den Korb und beim nächsten Gang nach oben wieder an seinen Platz. Abends gehen wir mit einer Kiste von Raum zu Raum und sammeln alles ein, was dort nicht hingehört und bringen es an seinen Platz zurück. Simsalabim und alles ist wieder schön.
- Tipp 3: weniger ist mehr
Wer weniger besitzt, muss weniger aufräumen. Wir haben alle viel mehr als wir benötigen. Ich bin der Meinung, dass Minimalismus gerade für Familien eine tolle Möglichkeit ist das Leben leichter und einfacher zu gestalten. Sortiert regelmäßig aus und kauft hochwertige Spielsachen, an denen eure Kinder lange Freude haben. In meinem Artikel Weniger ist mehr kannst du dich dazu inspirieren lassen.
- Tipp 4: mach es sofort
Damit sich kein Chaos aufbaut, gewöhn dir an immer gleich alles sofort wegzuräumen. Klar, manchmal – vor allem bei ganz Kleinen – kommt was dazwischen und das ist auch ok. Aber umso mehr Aufräumen zu unserer natürlichen Routine wird, desto weniger häuft sich an. Und das Tolle ist, dass mit dieser kleinen Routine regelmäßige Aufräummarathons der Vergangenheit angehören!
Hier ein Beispiel aus meiner Küche, denn dort häuft sich über den Tag hinweg schnell jede Menge an. Schon während ich koche, räume ich alles sofort weg, was ich nicht mehr benötige. Ich räume die benutzte Schüssel sofort in die Spülmaschine und das geschnippelte Gemüse gleich in den Bioeimer. Und wenn das Essen fertig gekocht ist, dann ist auch die Küche wieder schön. Ich mag es nämlich gar nicht wenn sich in der Küche das dreckige Geschirr stapelt, weil wir einen offenen Küchen- und Wohnbereich haben.
- Tipp 5: alle helfen mit
Unser Zuhause ist nicht nur mein Zuhause und deswegen hilft auch jeder mit. Dabei trainieren wir auch gleichzeitig Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt.
- Tipp 6: passendes Ordnungssystem
Überlegt euch ein passendes Ordnungssystem für eure Familie. Es gibt in jedem Zuhause ein paar Problemzonen. Bei uns ist das unter anderem die Garderobe. Um dem Chaos Einhalt zu gebieten, haben wir für jedes Kind und jeden Erwachsenen eigene Körbe für Mützen, Handschuhe und Co. Außerdem haben wir uns für einen sehr großen Schuhschrank entschieden, in dem jeder eigene Fächer hat und auch für die Jacken hat jeder seine eigenen Haken. Eine weitere Problemzone ist unser Bad. Auch hier hat jedes Kind und jeder Erwachsener eigene Fächer.
In den Kinderzimmern haben wir unsere Möbel nach den Bedürfnissen der Kinder ausgesucht. Als sie klein waren, verschwanden Klamotten und Spielkisten in großen Schränken. Als unsere Tochter ihr Spielsachen aussortiert hat, haben wir den Schrank durch eine große Kommode ersetzt.
- Tipp 7: Routinen, die das Leben leichter machen
Ein paar Handgriffe, die für uns zur täglichen Gewohnheit werden, helfen uns unsere Wohnung leichter in Ordnung zu halten. Eine tägliche Routine am Morgen und Abend kostet nur einige Minuten, ist aber sehr effektiv. Je nach Alter der Kinder und Haushaltsgröße können diese Aufgaben natürlich variieren. Bei uns gehört dazu, dass wir unsere Betten gleich morgens nach dem Aufstehen machen. Dann sehen die Zimmer gleich viel aufgeräumter aus. Auch die Spülmaschine räumen wir aus, sobald sie fertig ist, damit das dreckige Geschirr sich nicht auf den Ablagen stapelt. Und wenn ich die Küche abends aufräume und den Frühstückstisch decke, starte ich relaxter in den neuen Tag. Routinen helfen enorm dabei eine Grundordnung beizubehalten.
Ordnung ist, was du draus machst
Es gibt keine universelle Wahrheit über Ordnung und egal, ob du eher der Minimalist bist oder ein bisschen Chaos magst – dein Zuhause sollte dich widerspiegeln. Jede Familie hat ihre eigene Ordnung, Dynamik und System. Deswegen triff bewusste Entscheidungen darüber, wie viel Zeit und Energie du/ihr wirklich in Ordnung und Sauberkeit investieren möchtet.
Und denke daran: Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, dass du und deine Familie sich wohlfühlt.
Mach´s dir leicht! Bleib entspannt, wenn euer Leben bunt und quirlig ist und seine Spuren hinterlässt. Das ist gut so!
Und wenn du Ordnung liebst, dann lass dich beruhigen – Ordnung zu halten wird einfacher, wenn die Kinder älter werden!
Genieße den Moment und mach dich nicht mit verrückt mit Vorstellungen, die andere haben oder die du selbst hast, die aber nicht in diese Lebensphase passen. Mit weniger Perfektion gewinnst du mehr Zeit für das, was dir wichtig ist. Es ist dein Leben, deine Zeit und deine Energie und du darfst und sollst sie so einsetzen, dass es für dich und deine Familie gut ist.
Ich hoffe, dass dir die Tipps helfen, mehr Zeit zu gewinnen für das was wirklich zählt: gemeinsame Momente mit deinen Liebsten. Schreib gleich einen Kommentar mit den besten Ordnungs-Hacks deiner Familie.