Zeiträuber

Zeiträuber

Zeiträuber erkennen und entlarven – 4 einfache Tipps für mehr Zeit

Jeder hat sie und jeder kennt sie – die Zeiträuber. Irgendwie ist immer zu wenig Zeit.

Montagmorgen sind bei uns der reinste Stress. Die Kinder hadern mit ihrem Schicksal zur Schule zu müssen und auch wir Großen würden lieber ausschlafen. Das ist schon mal nicht besonders stimmungsfördernd. Dann fehlen Hausaufgaben, das Englischbuch ist auch nicht auffindbar. Die Kinder äußern missmutig, dass man an diesem Tisch bald verhungern müsse, denn frische Pancakes wären viel leckerer als Brot und Müsli. Wenn dann auch der dritte Versuch misslingt eine schöne Frisur fürs Referat zu zaubern und wir bei genauem Blick auf die Uhr merken, dass wir eigentlich alle schon los sein müssten aber der Tisch noch nicht abgedeckt ist und der Fahrradschlüssel nicht am Schlüsselbrett hängt, dann gerät auch der Entspannteste von uns unter Stress.  

Früher dachte ich, dass der morgendliche Stress aufhört, wenn die Kinder größer werden….  Nee, bei uns nicht. Zeit ist immer noch knapp. Und ich vermute, dass das immer so ist – bei kleinen Kindern, bei Teenies und auch wenn wir längst Rentner sind. Zeit ist unsere härteste Währung – unserer knappstes Gut.

Dabei steht uns jeden Tag gleich viel Zeit zur Verfügung.  Aber es gibt gleich mehrere Stolperfallen.

4 typische Zeit-Stolperfallen

  • Ein Problem ist, dass wir zu viel Aktivitäten und To Do´s  in diese 24 Stunden packen. Unser Alltag ist zu voll. Es gibt keine Leerlaufzeiten und auch keinen Puffer.
  • Oft sind unsere Zeitvorstellungen, wie viel wir tatsächlich schaffen können unrealistisch. Das geht meist einher mit dem ersten Problem, dass wir zu viele Aktivitäten planen. Deswegen ist hilfreich sich eine realistische Zeiteinschätzung anzueignen, denn das senkt unseren inneren Stresspegel enorm.
  • Manchmal stellen wir uns mit erhöhten Erwartungen und Ansprüchen selbst ein Bein. Perfektionismus ist in manchen Berufen wichtig aber im Familienleben ist er eher hinderlich.
  • Und an anderen Tagen sind wir einfach nur schlecht organisiert und stolpern von einem Termin zum anderen und hätten mit ein wenig Planung gar keinen Stress gehabt. Unser Montagsproblem gehört in diese letzte Kategorie. Hätte ich am Abend bereits den Frühstückstisch gedeckt und hätten die Kinder ihre Schulsachen am Vorabend kontrolliert, hätten wir ohne Stress in den Tag starten können.

Zeit ist grundsätzlich immer und für jeden im gleichen Maße verfügbar. Es ist unser Umgang damit, der den Unterschied macht.

Ein guter Umgang mit Zeit entschleunigt uns.

Es hilft uns Eltern im Alltag gelassen zu bleiben.

Und ganz besonders hilft uns ein guter Umgang mit Zeit den Fokus zu setzen auf das, was wichtig ist.

Ein guter Umgang mit Zeit verbessert das Familienleben und das Familienklima

Gewöhne dir gute Zeit-Gewohnheiten an. Und das ist gar nicht schwer.

Entlarve deine größten Zeiträuber.

Zeiträuber entlarven

Diese 4 Tipps helfen dir zu einem besseren Umgang mit deiner Zeit

  • Tipp 1: Insta & Co.
  • Tipp 2: 2-Minuten-Regel
  • Tipp 3: das Wichtigste zuerst
  • Tipp 4: Küchenuhr und guter Plan

Jeder von uns kennt sie – die Zeiträuber. Und jeder von uns hat Zeiträuber. Nette Dinge wie Zeitschriften, Fernseher, Telefon, Zeitung und vor allem unser Smartphone. Besonders Letzteres kann uns viiiiel Zeit rauben.

Zeiträuber Medien

Gleich morgens gilt der erste Blick unseren Handys – Wecker ausstellen, kurz das heutige Wetter checken und die WhatsApps der letzten Stunden…. Wir checken unser Smartphone im Durchschnitt 150 mal am Tag! Nur ganz kurz die Nachrichten durchsehen, Termine eintragen, Emails lesen und ein wenig nach den neusten Nachrichten und Trends surfen…. und schon ist die erste halbe Stunde des Tages verdaddelt mit – ja was haben wir eigentlich gelesen? Das gleiche gilt für Tablet und Laptop mit Internet, Youtube, Facebook, Instagram und Co. und dem Fernseher, Netflix  und Telefon. Hier können wir stundenlang versacken. Und das tun wir auch.

Allein am Smartphone verbringt der Durchschnittsdeutsche 2,5 Stunden pro Tag. Laut Media Activity Guide konnte man 2023 in Deutschland durchschnittlich noch ca. drei Stunden Fernseh-Nutzung dazurechnen.  Das ist viel von unserer kostbaren Zeit! Wenn wir das nicht wollen, dann müssen wir uns an dieser Stelle selbst Regeln aufstellen. Deswegen betrifft Tipp Nr. 1 unseren Umgang mit Smartphone und Co.

Tipp 1: stelle dir selbst Regeln auf

Führe Zeiten ein, in denen du für eine festgelegte Zeit deine Nachrichten checkst und gleich alle beantwortest. Verbanne die Handys vom Esstisch und lasst es während der Mahlzeiten ruhig klingeln. Wenn wir von unseren Kindern einen guten Umgang mit Medien erwarten, dann sollten wir selbst mit einem guten Beispiel vorangehen. Wir müssen uns immer wieder bewusst machen, dass wir nicht bei jedem Summen, Klingeln und Brummen an unser Handy gehen müssen. Wie wir mit unserer Zeit, unseren elektronischen Helfern und dem Fernseher umgehen, löiegt an uns.

Medien gehören zu unserem Alltag dazu und wir können und sollten sie nutzen. Aber wenn sie zu einem Zeiträuber für die wirklich wichtigen Dinge im Leben werden, dann müssen wir etwas ändern. Denn das eine Problem ist die Zeit, die wir verlieren. Das andere ist unsere Aufmerksamkeit. Was signalisiere ich meinen Kindern, wenn wir am Spielplatz sind und ich nur aufs Handy schaue oder Nachrichten beantworte, während sie von ihrem Tag im Kindergarten erzählen?

Zeiträuber: Aufschieberitis

Ein weiter Zeiträuber ist es, Aufgaben aufzuschieben. Wer dazu neigt, Dinge lieber aufzuschieben (so wie ich) kann sich eine gute Angewohnheit zulegen. Hier hilft die zweite gute Angewohnheit:

Tipp Nr. 2-Minuten-Regel

Alles, was in weniger als 2 Minuten erledigt werden kann, wird sofort gemacht (und gehört deswegen nicht auf die To-Do-Liste). Das bedeutet beispielsweise die Rechnung sofort abzulegen, nachdem ich sie bezahlt habe oder den Fleck am Stuhl sofort wegzuwischen  wenn ich ihn sehe. Ich nenne das „Putzen to go“. Einfach eben im Vorbegehen den Handabdruck vom Fenster wischen ohne gleich das ganze Fenster zu putzen. Erledige Kleinigkeiten sofort.

Zeiträuber: verzetteln

Ähnlich wie beim Aufschieben ist es auch beim Verzetteln. Hier nehmen wir uns meist zu viel vor. Wir schreiben uns eine To-Do-Liste, von der wir hoffen, dass wir sie schaffen…. aber meist schaffen wir es nicht alle Punkte abzuarbeiten. Dann sind wir enttäuscht und schieben diese Punkte in die To-Do´s des nächsten Tages.

Tipp 3: Wichtiges zuerst

Erledige das Wichtigste am Tag zuerst. Meist ist es einfacher sich diese Frage schon am Vorabend zu stellen. Was möchte ich morgen wirklich erledigt haben? Und dann mache genau das zu aller erst. Gerade Unangenehmes schieben wir gerne auf. Da sind wir wieder bei der Aufschieberitis. Das gilt für die berufliche Arbeit genau wie für unseren Haushalt. Doch damit tragen wir den Gedanken daran ständig in uns herum.

Erledige dein wichtigstes To Do lieber gleich und freue dich, wenn du es geschafft hast. Auch eine gute Planung mit Haushaltsplan und Kalender hilft zu vermeiden Aufgaben vor sich herzuschieben. Besonders mit kleinen Kindern, kann immer etwas anders kommen als wir es geplant haben. Wenn du deine wichtigste Aufgabe als erstes erledigst, dann wirst du den Rest des Tages gelassener sein. Vielleicht schaffst du sogar noch mehr Aufgaben. Aber wenn nicht, dann hast du wenigstens das Allerwichtigste erledigt. Und das ist ein gutes Gefühl.

Zeiträuber:  spontane Einfälle

Ein weiterer Zeiträuber sind Aufgaben, die uns spontan einfallen und die wir ohne zu überlegen gleich anpacken. Ich bin auch so ein Kandidat. Eigentlich wollte ich nur den Müll rausbringen, aber dann fällt mir das Unkraut im Vordergarten auf und ich zupfen es mal eben weg, dann noch eben die Blumen gießen und schwupps sind 30 Minuten um, die mir nun plötzlich an anderer Stelle fehlen. Wir verzetteln uns. Dies ist vor allem für diejenigen unter uns der Fall, die ihren Haushalt eher aus dem Bauch heraus führen. 

Tipp 4: Küchenuhr und ein guter Plan

Hier können zwei einfache Tricks helfen: die Küchenuhr und ein Plan. Stelle dir für deine Aufgaben eine Küchenuhr. Das hilft uns konzentriert eine Aufgabe zu erledigen. Und wenn die Küchenuhr läutet, dann höre auf. Ich kenne viele Mütter, die Listen und Pläne lieben. Wenn du auch dazu gehörst, dann hast du wahrscheinlich sowieso schon eine gute Planung für deine Aufgaben. Wenn du zu den  Menschen gehörst, die eher intuitiv entscheiden  (so wie ich), empfehle ich dir diesen Artikel Familienhaushalt im Griff. Hier findest du viele gute Tipps, wie du dir einen eigenen Haushaltsplan erstellen kannst, der dir hilft deine Zeit gut einzuteilen.

Dein persönlicher Zeiträuber

Du hast nun 4 typische Zeiträuber kennengelernt und natürlich gibt es noch mehr.  Was ist dein größter Zeiträuber? Wenn du das weißt, dann fange mit diesem größten Zeiträuber an. Wenn es den Handy ist, dass dir die meiste Zeit raubt, dann stelle dir Regeln auf, die zu dir und deinem Alltag passen. Ob du feste Handyzeiten einrichtest und nur dann deine Nachrichten checkst. Oder ob du den Farbfilter rausnimmst und dich mit einem schwarz-weiß-Monitor selbst demotivierst stundenlang bei Insta, Youtube oder Pinterest zu surfen. Vielleicht schafft ihr zu Hause ein Handybase an, in der die Handys aufbewahrt werden und nur zur „ab-und-zu-Nutzung“ rausgenommen werden. Oder du richtest dir eine App ein, die dich warnt, wenn du dein Zeitlimit erreicht hast.

Nimm dir einen Zeiträuber vor und versuche eine neue gute Gewohnheit zu entwickeln. Das braucht seine Zeit. Und erst dann gehe den nächsten Zeiträuber an.

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